Eines der Lieblings-Buzz-Words der HR-Szene in 2012 war "Storytelling". Die HR Branche brauchte einige Zeit, um zu verstehen, wie Social Media überhaupt technisch funktioniert. Jetzt wo nunmehr diese Lektion seit 1-2 Jahren gelernt ist, hat man ganz offenbar festgestellt, dass man auch Stoff braucht, den man sich im Social Web gegenseitig erzählen kann.
Was liegt dabei näher als sich dem Storytelling zuzuwenden? Da steckt doch die Lösung schon drin (übersetzt "Story = Geschichte und telling = erzählen). Und schon wurden überall Geschichten erzählt, ob sinnvoll oder sinnbefreit.
Seither wurden reihenweise Mitarbeiter durch stocksteife, mega-unauthentische Interviews gequält und jede Menge Geschichten erzählt, die keiner hören will (dafür gibt es zig Beispiele auf Youtube - z.B: Trailer zu Truck Geschichten - sogar mit Armin Rohde -, ganze 1300 geklickt in zwei Jahren!). Ich frage Sie, euch, alle ... macht das Sinn?
Und diese ganzen Storytelling-Berufstitel: Da wird der Teamassistent zum Grosseganzeseher und der Fleischer zum Wurstdesigner. Nein, meine lieben HR Manager und Kommunikatoren: Ein Fleischer bleibt ein Fleischer und ein Zerleger von Schweinefleisch, ein Zerleger von Schweinefleisch.
Unter PR- und Kommunikationsstrategen scheint sich indes eine Storytelling-Allergie auszubreiten. Hierzu sagte ein Bekannter von mir heute: "Stichwort: Storytelling-Allergie ... Was ich zwischendurch erfrischend fände: mal wieder Klartext statt umständlicher persönlicher Authentizitäts-Alltags-Reportagen. Wir brauchen Emotion UND Information UND Austausch!"
Ich dachte, als ich das heute gehört habe: "Danke!" Denn exakt diese Sehnsucht nach ein bisschen gesunder Ausgewogenheit der Kommunikationansätze, das wünsche ich mir auch schon lange.
Storytelling, nein danke!? Hm, ganz so würde ich es jetzt auch nicht sehen. Ich glaube, wir müssen zusehen, dass wir bei der ganzen Erzählerei nicht denn Sinn und Zweck aus dem Augen verlieren. Was denken Sie?
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