Freitag, 14. September 2012

Fünf Tipps für die interne virtuelle Kommunikation

Gestern haben wir unser zweites Treffen der Fachgruppe Social Media des BPM gehabt. Allen hochkarätigen Gästen, Matthias Peplow, Mario Scheliga, Gunnar Kurtz und Jan Zemma, nochmals herzlichen Dank dafür, dass Ihr gekommen seid! Thema der gestrigen Veranstaltung war Enterprise 2.0. In diesem Zusammenhang haben wir viele Fragen diskutiert, z.B. Status quo der Social Media Medien, Freeware vs. Sicherheit, Social Media und Produktivität bzw. Social Media und ROI, kultureller Wandel mit/durch Social Media. Die Diskussion war spannend und die Zeit verging wie im Flug.

Als kleinen Auszug unserer Diskussion, kurz unser Resümee zur Frage, wie es gelingen kann möglichst alle Mitarbeiter dafür zu gewinnen, am aktiven Dialog in den internen Netzwerken teilzunehmen. Fünf wichtige Aspekte haben wir herausgefunden:
  • Usability: Wenn die Medien die intern genutzt werden sollen zu komplex sind, dann weg damit.  ´"Idiotensicheres" bloggen, sharen, kommunizieren, drag & drop, copy & paste, simples tagging, einfaches kommentieren und liken, all das muss möglich sein. Es muss jeder verstehen, wenn man will, dass alle mitmachen. UND ganz wichtig je übersichtlicher desto besser. Es gilt einmal mehr, weniger ist mehr! Bestenfalls eine Navigationsleiste, eine Timeline und einfachste Handhabung, das ist die richtige Formel.
  • Happy Moment: Der Mitarbeiter überrascht werden und / oder einen Grund haben sich zu freuen, wenn das interne Netzwerk nutzt. Die Informations- bzw. Dialogangebot muss auch Spaß machen.
  • Relevance: Der Content muss für die Mitarbeiter relevant sein und sich auch nur dort in diesen internen Medien befinden. Informationen über neue Mitarbeiter, Mütter die wiederkehren, Schichtpläne, Telefonlisten, wichtige Organigramme, etc.
  • Touch-Points: Alle möglichen "realen" Touchpoints müssen den Mitarbeiter immer wieder daran erinnern, die internen Tools zu nutzen. Solche "Erinnerungen" können in z.B in Mitarbeitergesprächen erfolgen oder allgemein durch den Vorgesetzten (der ein ideales Social-Collaboration-Verhalten bestenfalls vorlebt), Plakate, zu wichtigen Anlässen durch Rundmails usw.
  • Culture: Unternehmen, in denen eine "Kultur der Schuldzuweisung" herrscht, brauchen sich nicht die Mühe machen, über integrative, interaktive Intranets Gedanken zu machen. Niemand wird sich in solchen Unternehmen trauen in einen "offenen" Dialog zugehen. Es muss eine Vereinbarung mit den Mitarbeitern darüber geben, wo, in welcher Form, über was, besprochen werden soll / kann. 
Alles in allem ein sehr gelungener Abend. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen - wahrscheinlich im November!

Freitag, 7. September 2012

Geschichten mit Bart Teil II: Über die (angebliche) Pflicht-Metamorphose des Personalers

Wer die Diskussionen in der Szene kennt, der weiß, dass es schon lange das Gerede gibt, der Personaler müsse sich verändern. Er sei statisch und administrationsliebend. Letzlich werden jedoch Phrasen gedroschen. Das ist natürlich auch deutlich einfacher: Social Media = Neu, Personaler = Administrator, Personaler ≠ Neu, weil Social Media ≠ Administration! So ungefähr die Argumentation.

Die Wahrheit ist komplexer und am Ende sehr beruhigend. Der gemeine Personaler ist in Deutschland schon immer eine Wollmilchsau gewesen – zumindest in Unternehmen mit sagen wir weniger als 200 Mitarbeitern. Denn solche Unternehmen haben eher kleine Personalabteilungen, in denen ca. zwei bis drei Personaler alles machen, von der Personalplanung, -recruiting, -einsatz, betreuung bis hin zur Administration des Ganzen. Sie, nennen wir sie mit einem Augenzwinkern die Wollmilchsau-Personaler, müssen sich jeden Tag auf, Fluktuation, neue Prozesse, Firmenzusammenschlüsse, Betriebsräte, neue Gesetze und Rücknahme (Danke, Elena!) einstellen. Wollmilchsau-Personaler müssen dabei flexibel, stressresistent und schnell sein.

Nicht zu Unrecht heißt eines der bekanntesten HR-Blogs in Deutschland: Wollmilchsau. Das trifft es nämlich auf den Punkt. Dieser Riege ewig vorzuhalten, sie sei so gestrig, nur weil sie nicht weiß, was ein Hashtag ist oder gowalla die von Facbook gekaufte Konkurrenz von foursquare ist, ist Unsinn.

Ob interne Kollaborationsplattformen, Datenablage und –sharing in der Cloud, die mobile Bewerberverwaltung via Smartphone oder in realen Gesetzesnovellen, neue die HR-Arbeit betreffende Unternehmensstrategien: Personaler müssen sich ihre kindliche Neugier bewahren und nach immer neuen Optionen forschen, weil nur so Prozesse schneller, Kosten gespart und mithin Wettbewerbsvorteile gesichert werden können. Aber das war schon immer so, das werden "die Personaler" schon schaffen.

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