Freitag, 26. März 2010

Frauen zahlen sich aus!

Quasi parallel zum HR-Netzwerktreffen in Eschborn, war ein Thema ganz groß in der Presse: "Frauen zahlen sich aus!" "Ich habs doch schon immer gewusst!", hab ich mir gedacht und ich muss es ja wissen, denn schließlich habe ich meine Karriere unter zwei knallharten und dennoch sehr liebenswerten Chefinnen begonnen (Elke Reinking und Karen Bodamer habt Dank!)

Zur Erinnerung: Am 15.03.2010 führte die Deutsche Telekom als erstes Dax-30-Unternehmen Frauenquote für die Führung ein. Das überrascht die Presse. Süddeutsche, FAZ, Focus, BILD, Welt, taz ... Das Thema Frauen und Gleichberechtigung ist auf einmal wieder ganz hoch im Kurs. Die einen, wie zum Beispiel Herr Prof. Christian Scholz (FAZ Blog) meinen, niemand solle wirklich jubeln, angesichts der verordneten Frauenquote der Telekom, weil "die VeFraQuo (...) sowohl abschreckend auf Männer wie auf leistungsbereite Frauen wirken." Die anderen "beweisen", wie beispielsweise die taz (mit Studien von McKinsey o.ä.), dass Unternehmen mit Frauenquote erfolgreicher sind. Wer auch immer mehr Recht hat – künftigen Generationen ist das Thema Diversity, Nachhaltigkeit und Work-Life Balance wichtig. D.h. Unternehmen tun gut daran sich diesen CSR Themen anzunehmen. Ob mit oder ohne Quote und welche Studien auch immer: Personaler wissen schon längst, die richtige Mischung macht es. Auf jeder hierarchischen Ebene.

Nachfolgend
Prof. Peter Kruse in einem spannenden Interview-
ausschnitt zu erfolgreichen kreativen Systemen, die von der Diversität ihrer Mitglieder profitieren:

Freitag, 19. März 2010

Resümee: UNICUM Veranstaltung: Green HR Marketing – CSR für das Employer Branding

Nach dem ich vor ein paar Wochen auf das Thema "Corporate Social Responsible Recruiting" gestoßen bin, habe ich mich mehr und mehr mit dem Thema CSR und Employer Branding befasst. Und als ich erfuhr, dass das diesjährige 10. Personalnetzwerktreffen vom UNICUM Verlag unter dem Aufhänger "Green HR Marketing – CSR für das Employer Branding" stattfindet, war die Veranstaltung für mich gesetzt.

Am Dienstag Abend also habe ich ich mich auf die Reise von Berlin nach Eschborn gemacht. Jesses, nichts gegen Eschborn, aber versuchen sie mal Bilder zu "Eschborn by night" zu googlen, sie werden keine by night Bilder finden – weil es dort nämlich by night nichts zu sehen gibt (Köln by night 225.000). Nun denn, ich kam ja auch nicht wegen der Aussicht dort hin.

Das Tagungsprogramm hatte ja viel versprochen und so ging es dann auch gleich - nach einer kurzen Ansprache von Marc Dobberstein - mit dem Vortrag "Green HR Marketing" von Prof. Dr. Armin Trost los (Handout). Ein wirklich spannender Vortrag, der einen guten Überblick über das Thema bot. Vor allem seine Kategorisierung (siehe Seite 10 im Handout) der Bedeutung von Green Employer Branding für Unternehmen war dabei sehr interessant. Bedauerlicherweise ist der Vortrag "Personalmarketing-Controlling durch „nachhaltige“ KPIs" von Prof. Dr. Alfred Quenzler, wegen Krankheit ausgefallen (dabei hatte ich mich auf diesen Vortrag besonders gefreut). Stattdessen gab es den Vortrag von Dr. Häussler zum Thema Neuromarketing, etwas umgemünzt auf unseren Employer Branding Focus. Schon spannend was wir von den Hirnforschern lernen können.

Nach der Mittagspause gab es kleine Gesprächsrunden, in denen man sich zum Thema CSR und Employer Branding untereinander austauschen konnte. Fazit aus diesen Gesprächen: die meisten Unternehmen tun bereits schon lange einiges, um Nachhaltigkeit zu üben. Es ist nur etwas Unsicherheit zu spüren, wenn es um die Strategie, den roten Faden und die Kommunikation der CSR Maßnahmen geht.

Abschließend hat die UNICUM die beste Recruitinganzeige die in der Unicum geschaltet wurde gekürt: 1. Platz Aldi Süd. Tja, nun. Jetzt halten wir schlauen Werber einfach mal die Klappe und gratulieren .

Insgesamt eine sehr gute Veranstaltung. Vor allem zum Netzwerken und Kennenlernen. Ich bin nächstes Jahr bestimmt wieder dabei.

Freitag, 12. März 2010

Recruiting Animal Show - Top Recruiting Radio Show im Web!

Diese Woche ist mir nichts wirklich interessantes in die Hände gefallen. Aus diesem Grund möchte ich heute einfach mal eine Empfehlung aussprechen: The Recruiting Animal Show. Die verrückteste und abwechslungsreichste Radio Show (Radio Blog), bei der es ausschließlich um Recruiting geht. Japp, das lässt das HR-Herz höher schlagen. Viel Spaß beim hören.

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Freitag, 5. März 2010

Apple's "Code of Conduct" – Verhaltenskodex ohne Moral?

Während alle im Moment über Social Media sprechen, wenn es um Employer Branding geht, von mir heute noch einmal was zum Thema Ehrlichkeit und Autenthizität. Die offenbar schwierigste Hürde auf dem Weg zu einer soliden und nachhaltig attraktiven Arbeitgebermarke.

Am 1. März lese ich in der taz: “Apple räumt Kinderarbeit ein - Apple-Produkte werden auch von 15jährigen produziert. Diese auch chinesischem Recht widersprechende Tatsache räumte Apple nun in einem Rechenschaftsbericht ein." Hoppla, das kann doch nicht sein. Das Unternehmen, das es nach dem Arbeitgeber-Ranking von UNIVERSUM 2009 auf Anhieb unter die Top-10 geschafft hat und Kinderarbeit? Na so was! Ich fange an ein bissl zu recherchieren und erfahre, Apple selbst hat das Audit durchgeführt und die eigenen Lieferanten überprüft. Bei dieser Überprüfung hat Apple also selbst festgestellt, dass ihrem "Code of Conduct" nicht Folge geleistet wurde (2010 Supplier Responsibility Progress Report). Für einen Augenblick denke ich, jesses, da hat die taz mal wieder ganz schön polarisiert. Kein Unternehmen kann schließlich pausenlos alle Lieferanten kontrollieren. Und dennoch bin ich skeptisch geworden. Ich recherchiere weiter ... und finde folgende Artikel im Netz "Viele Apple-Arbeiter liegen unter dem Mindestlohn" (macwelt.de, Patrick Woods, 16.07.2009), "iPhone-Prototyp verloren und Suizid begangen" (20min.ch, mbu, 22.07.2009), "iPod-Produktion in China: Massive Vorwürfe gegen Apple" (PC-Welt, Markus Pilzweger, 14.06.2006), "Apple uncover harsh conditions at Chinese iPod factory" (mailonsunday.co.uk, 18.08.2006). Am Ende frage ich mich, was nützt es einem chinesischen Arbeiter, wenn er in einem Apple-Werk gerade mal den chinesischen Mindestlohn erhält und laut Bericht rund die Hälfte seines Einkommens für Unterbringung und Verpflegung an das Unternehmen zurückzahlen muss? Und wie moralisch ist es eigentlich, den Mitarbeitern in den Apple-Werken nicht mehr als 60 Std/pro Woche zumuten zu wollen? Ich darf an dieser Stelle kurz erinnern, dass unser wundervolles ArbZG (siehe § 3) gerade mal max. eine 40 Std/Woche vorsieht. Was nutzt überhaupt ein ohnehin schwacher "Code of Conduct", wenn sich kaum ein Zulieferer an die Verhaltensregeln hält?

Seit Jahren beteuert Apple sich um die Arbeitssituation bei den Zuliefern kümmern zu wollen. Scheinbar bis heute ohne Erfolg. Vielleicht will man aber auch nicht wirklich etwas verändern. Vielleicht ist Apple's CSR Bericht nur Teil einer Camouflagetechnik. Und das obwohl doch
39,6 Prozent der Befragten (Studenten) der UNIVERSUM Umfrage (s.o.) auf die Reputation eines Unternehmens so viel Wert legen.

Lesen Sie auch:
"Apple nach CSR-Bericht für Kinderarbeit in der Kritik – Ein Kommentar" (csr-news.net, 4.03.2010)

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