Freitag, 27. November 2009

Employer Branding durch Social Media? Ein klares: "Es kommt darauf an!"

Jesses. So viele RTs auf einen Artikel. Gero Hesse hat sie diese Woche mit seinem Artikel "Warum social media für employer branding (noch) wichtiger werden wird" alle geschlagen. Wirklich interessant und spannend geschrieben. Endlich mal jemand, der über die Interessen der (neuen) Generationen spricht (Generation Y) und sich die Mühe macht, mehr für Nützlichkeit von Social Media für das Employer Branding anzuführen, als massive "Steigerung der Nutzung sozialer Netzwerke".

Und dennoch, warum gibt es in dieser Frage scheinbar immer nur die Möglichkeit "ja" oder "nein" zu sagen? Ich meine, wir befinden uns derzeit eher in einer Art Entstehung/Konsolidierungsphase, d.h. in einer Zeit in der Woche für Woche neue Websites, Online-Tools (Web 2.0) und sonstige Apps entstehen und schlichtweg nicht absehbar ist, welches Tool/Netzwerk nun das Ultimative ist. (Z.B. war 2007 noch war StudiVZ (Statistik) der Renner, heute ist es Facebook. Noch ist Xing ein "must", morgen ist es LinkedIn (Statstik)?)

Ich will damit sagen, wir müssen uns wohl daran gewöhnen, das es im Netz (Social Media Welt) eine Weile dauern wird, bis sich diejenigen Instrumente herauskristalisieren, die a) überleben und b) die sich besonders für Imagebildung eines Arbeitgebers, das Headhunting o.ä. eignen. Und bis es so weit ist müssen wir weiter ausprobieren, Mut beweisen und genau beobachten, wo die Präferenzen unserer Zielgruppen liegen. Denn auch das ist eine neue Wahrheit: Facebook, gerade noch als vielseitiges Mittel für Background Checking, Imagebildung und Recruiting auserkoren, ist schon heute vielen Usern zu werbelastig und zu vollgestopft mit Applikationen die kein Mensch braucht. Und traut man der Studie von TMP Worldwide wollen Studierende gefälligst nicht via Social Media Jobangebote oder ähnlichem gnervt werden.

Was tun?

Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel in der genauen Analyse der Zielgruppe. So wie eigentlich immer schon. Wobei wir unumstritten gravierende Unterschiede zwischen den Generationen (Babyboomer, Generation X,Y und Z) erleben was ihre Technologie- und Web-Affinität sowie die Selbstverständlichkeit anbelangt zu netzwerken und persönliche Daten freizugeben. D.h. Social Media passt nur dann, wenn die Zielgruppe auch Social Media nutzt. Wenn die verwendeten Instrumente dem User Spaß machen, einen Nutzen stiften und nicht aufdringlich sind. Fassen wir zusammen:

1. Analyse des Status Quo des Arbeitegebrimages
2. Festlegung eines Wunsch-Arbeitgeberimages. Das Soll-Ziel.
3. Analyse der Zielgruppen (intern/extern), d.h. verstehen lernen, wie diese sich im WEB bewegen und welche Bedürfnisse und Interessen Sie haben.
4. Nachhaltig interessanten/spannenden Content schaffen.
5. Suksessiver Eintritt in den Social Media Welt

Freitag, 20. November 2009

"Fleisch-Maschine" mit Informationsoverload

Am Mittwoch habe ich dankenswerter Weise einen News-Tipp von meinem Geschäftsführer Martin Bialecki bekommen, ich soll doch mal: "Mein Kopf kommt nicht mehr mit" von Frank Schirrmacher lesen. Und in der Tat, ein sehr Interessanter Artikel. Es geht um die allgmeine Not, die viele von uns, zumindest all jene die wir im Tertiär- und Quartär Sektor schuften, tagtäglich bedrückt – es geht um die Frage: "Wie zum Geier gelangen wir an die Informationen, die wir jetzt wirklich brauchen?" Und damit meine ich auch wirklich die Information die für uns im Moment relevant und für die jeweilige Problemlösung der Schlüssel ist. Offenkundig fühlt sich Herr Schirrmacher wie eine "Fleisch-Maschine" (er zitiert Marvin Minsky) die im Kampf gegen den tagtäglichen Informationsoverload peu a peu resigniert und müde wird.

Es ist schon lange nicht mehr schwer, Informationen zu generieren, nein, eine Schlagwortsuche in Google genügt. Zudem bieten Tools wie z.B. Netvibes an, die im Netz gefundene RSS Feeds ordentlich zu sortieren und übersichtlich präsentieren. Doch die Sichtung und Bewertung der generierten Informationen nimmt uns leider niemand ab. Früher war besitzt von Wissen Macht. Die heutige Sehnsucht richtet sich viel mehr auf die Frage der Bewertung. (Das Problem erklärt Prof. Dr. Krause ganz vortrefflich.)

Ohne Zweifel habe ich insbesondere dieses Jahr gelernt, die Vorteile von Netivibes, TweetDeck, Googlegroups und hausinternen WikiBlogs zu nutzen. Doch die Fülle der täglich zu verarbeitenden Informationen hat zu genommen. Ich glaube, ich brauche bald einen Informationsfilter, vor dem Informationsfilter.

Aber dieses Dilemma beschäftigt nicht nur mich als Rezipienten, sondern auch den Kommunikator. Unternehmen fragen sich mit Recht zur Zeit, wie viel sie von dem Hype um das Web 2.0 mitmachen müssen. Warum muss sich ein Unternehmen Gedanken um neue Recruiting Kanäle machen, wo doch interessierte, potentielle Bewerber jederzeit bereits jetzt Gelegenheit haben sich auf entsprechender Website zu informieren? Warum sollten all die klassischen Kanäle auf einmal nicht mehr funktionieren? Warum also überhaupt Digg, Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter und Blogs?

Schlägt "High Tech" wirklich, "High Touch"?

In “Ja, aber…” – 11 populäre Einwände gegen Social Media (und wie man sie entkräften kann) befasst sich Tapio Liller mit einigen Fragen, die sich die Berater aus den Unternehmen stellen. Und zugegeben, er hat teilweise rethorisch sehr kluge Antworten auf die klassischen Fragen gefunden – um Erklärungen bzw. echte Lösungen zu den Fragen handelt sich dabei jedoch nicht.

tweetmeme