Freitag, 15. Juli 2011

Florian Wastl (Experte-Pflegebranche): Pflegedienstleiter verschlafen Notwendigkeit zum Employer Branding!

Eigentlich ein ganz normales kurzes Gespräch auf dem Flur. Am Ende fand ich es jedoch so spannend, dass ich meinen Kollegen Florian Wastl gefragt habe, ob ich unser Gespräch als Interview auf meinem Blog veröffentlichen darf. (Natürlich hat er ja gesagt ;)

Wann geht es los? Wann müssen wir slawische Sprachen beherrschen, um im Alter unser Pflegepersonal noch zu verstehen? Wir brauchen alleine in den nächsten zehn Jahren 300.000 neue Pflegekräfte in Deutschland. Ich würde sagen, in einigen Teilen Deutschlands müssen wir schon heute passables Polnisch, Slowakisch oder Ukrainisch sprechen.

Jetzt mal im Ernst. Gibt es aktuell eigentlich einen Pflegebetrieb, der sich ernsthaft und sichtbar mit seiner Arbeitgebermarke auseinandergesetzt hat? Nein, nicht wirklich. Am nächsten kommen noch die kirchlichen Anbieter, Diakonie und Caritas. Hier wird der Pflegeberuf aus der Historie heraus immer noch mit einem religiös-orientierten sozialen Engagement in Zusammenhang gebracht. Inwieweit das jedoch in der Praxis gelebt wird, ist fraglich.

Im Vergleich zu anderen Arbeitgebermarken, was hat die Pflegebranche besonders zu beachten?
Der Pflegeberuf ist sicher einer der härtesten Jobs, die es gibt - aber potenziell auch einer der "sinnvollsten". Beides müssen Pflege-Arbeitgeber ehrlich kommunizieren. Wichtig und dennoch nach wie vor wahrscheinlich völlig unbekannt: Die Aufstiegschancen einer examinierten Pflegekraft sind heute so gut wie noch nie. Man kann schnell Verantwortung übernehmen und Führungskraft werden. Das heißt: Karriere und soziale Verantwortung schließen sich in der Pflege nicht aus. Das muss nur mal transparent kommuniziert werden. Darin liegt die Chance für Arbeitgebermarken im Pflegebereich.

Gibt es denn eine beachtenswerte Recruitingkampagne eine Pflegedienstleisters?
Es gibt die Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums "Ich pflege, weil...". Eine tolle Idee. Leider ist die Kampagne nicht so umgesetzt, dass sie junge Menschen ansprechen würde. Und dann gibt es seit einiger Zeit die "Initiative Ausbildung in der Pflege", das ist eine Initiative von Wohnen-im-Alter.de, einem Unternehmen aus dem Vincentz-Network. Mit ganz ähnlichem Ansatz: "Warum arbeitest Du in der Pflege?", sogar mit ganz ansprechendem Facebook-Kanal. Aber insgesamt und verglichen mit anderen Branchen sind die Pflegedienstleister weit von dem Kommunikations-Engagement entfernt, das nötig wäre, um oben genannte Fachkräftelücke zu schließen.

Aber warum ist das so?
Ich habe keine Ahnung.

Freitag, 8. Juli 2011

"Ja, wo laufen sie denn ... !" Deloitte mit interessantem Recruiting-Ansatz

Gut, es ist ja nur meine ganz persönliche Meinung und Geschmäcker sind verschieden, aber ...
Liebe Leute, was ist das denn für ein Recruiting? Ich meine, ich werbe hier auf meinem Blog ja gebetsmühlenartig für creatives Recruiting, aber bitte was ist denn das für ein Ansatz?

Wir lassen Sie laufen. Wo auch immer Sie hinwollen.
(Und ich dachte, beim Recruiting geht es darum Leute zu gewinnen und zu halten.)

Hier stellt sich die Frage:
Ist Deloitte jetzt offen für jede Finanz-Idee, auch wenn Sie knastwürdig ist? Oder geht es um - Entschuldigung! - sadomasochistische Ansätze im Steuerrecht? Vielleicht zahlt Deloitte ja ab sofort auch Kautionen für findige Finanzverdreher?

Jetzt hat der Tsalikis wieder seinen Spaß gehabt. Aber mal ganz im Ernst, sieht so eine richtig gute Bild-Text Schere aus? Wird mit solchen Anzeigen die Zielgruppe erreicht? Ich glaube nicht.

Freitag, 1. Juli 2011

Die Frauen WM ist ein gelungenes Employer Branding Event!

Schon mal drüber nachgedacht? Die Frauen Fussball WM ist eigentlich "nur " eine sehr gelungene Employer Branding Aktion des DFB. Man muss wissen, dass der Anteil der Frauen im Fußball entgegen des landläufigen Gerüchts stagniert bzw. rückläufig ist, denn der Frauenfußball spielt mit falschen Zahlen! Natürlich ist dieser Tatbestand dem DFB schon lange bekannt. Zu letzt war der DFB jedoch unter Druck geraten, nachdem die Kanzlerin eindeutig mit der Frauenquote im Fussball drohte. Aus diesem Grund entschied sich der DFB, sich von Herrn Tsalikis (Experte) beraten zu lassen und initierte die numehr als Frauen WM bekannte Employer Branding Aktion im eigenen Land. SportBild hat Herrn Tsalikis bei der Arbeit fotografiert, wie er eine sog. Employee Bonding Wave nach der anderen startet (ganz unten am Bildrand - Hut und grüner Pulli).

Fazit: Die weiblichen Mitgliederzahlen steigen wieder, es gibt keine Frauenquote (zumindest nicht im Fussball) und der DFB kann sich wieder zurücklehnen.

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