Mein Gott, das kann doch mal passieren.
Nein, kann eigentlich nicht!
Man kann nicht jede Anzeige kennen. Aber eine Mechanik, die wir schon hundert mal gesehen haben? Im Sommer 2010 hatte ich bereits darüber berichtet, wie einfallslos doch Personalmarketing sein kann ("Personalanzeigen von heute – ohne Idee, austauschbar und langweilig!"). Vor allem aber, wie blöd es ist quasi identische Kommunikationsansätze zu verwenden und dabei zu titeln: "Überraschend anders!".
Der Ansatz der 2010 schon ganz alt war, ist mir diese Woche schon wieder in die Hände gefallen. Peinlicher Ideenklau, liebe Kollegen von Kursana! Mehr braucht man dazu eigentlich nicht sagen. Überzeugen Sie sich selbst:
Das ist insbesondere deswegen peinlich, weil Lidl diese Motive noch 2012 verwendet hat (und vielleicht 2013 noch verwendet?).
Was aber tun, wenn die Kasse leer ist und man dennoch gute Kommunikation machen will? Gute Frage.
Drei Top-Tipps:
1. Schauen Sie selbst, was der Markt hergibt. Sehen Sie nach dem Status quo hoch gelobter Personalmarketing Aktivitäten um. Wie? Zum Beispiel:
- In dem Sie sich für eine gewisse Zeit jeden Karriereteil kaufen, den die Zeitungen und Magazine hergeben.
- Surfen Sie auf Monster und Stepstone herum und schauen Sie sich die Anzeigen Ihrer Konkurrenten an.
- Kommen Sie zum HR BarCamp und lassen Sie sich von Kollegen Tipps geben.
2. Recherchieren Sie akribisch Ihre Ausgangssituation. Besinnen Sie sich auf das, was Ihr Unternehmen ausmacht - auf Ihre Stärken. Stellen Sie sich Fragen, wie: Was unterscheidet mein Unternehmen von der Konkurrenz? Was für Möglichkeiten bieten wir mit der vakanten Position? Was interessiert unsere Zielgruppe? Sie denken, das ist trivial? Dann fangen Sie doch gleich mal an.
3. Lassen Sie Ihre KFZ-Mechaniker, Pförtner oder Sales Manager die Lohnabrechnung oder das Recruiting machen? Nein? Dann texten/schreiben Sie auch nicht selbst und denken Sie sich keine nichtssagenden, langweiligen Motive aus. Arbeiten Sie mit einem Dienstleister. Arbeiten Sie mit jemanden, der weiß wie Kommunikation funktioniert.
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Hallo Jannis,
AntwortenLöschenein sehr interessantes Thema. Ich gebe dir absolut recht, möchte jedoch auch einen anderen Gedankengang einbringen. Ich habe schon mit der einen oder anderen Agentur zusammengearbeitet und auch den einen oder anderen Pitch begleitet.
Es gibt leider einige Agenturen, die ihre eigenen Ideen (oder noch schlimmer die Ideen der Konkurrenz) versuchen aufgewärmt zu verkaufen.
Aber zumindesz suchen die netten Menschen von Kursana anscheinend jmd, der sich mit dem Thema... befristet für ein Jahr wtf....
Ich finde es übrigens vollkommen in Ordnung, wenn man eine bekannte Idee neu interpretiert und sie dadurch aufwertet. Aber Kiwi-Zitronen und Altenpflege... hmmm ... das ist ja nichtmals eine gute Kopie ;-)
Cheers
Tim
Eine bekannte Idee weiterentwickeln, ist ok. Aber einfach immer wieder aufkochen? Das schmeckt irgendwann nicht mehr ...
AntwortenLöschenHallo Jannis,
AntwortenLöschendas ist ja ein recht bildhafter Fall von Ideenklau. Ich finde es gut, dass du in deinem Blog darauf hinweist.
Schmunzeln musste ich auch bei deiner Frage, ob "...der Pförtner... das Recruiting macht". Ich arbeite seit vielen Jahren als Redakteurin. Und erlebe es leider immer noch, dass sich manche Unternehmen beim Thema Text kaum Gedanken machen. Nach dem Motto: Den Newsletter kann doch eben unsere Assistentin schreiben.... Und so liest sich das denn auch. :-)
Grüße Insa
Liebe Insa,
Löschenfür wahr.
Das ist der klassische Witz unter Werbern: Sie: "Uuuh! Das ist ja ne Headline. Die ist nicht final oder? Er: "Doch, doch, das hat die Frau vom Kunden getextet! Die wollen das so."
Liebe Grüße, Jannis