Freitag, 16. November 2012

Du bist eine Infografik - CVs von morgen oder sinnloses Lametta?


Informationsgrafiken werden schon seit dem 1800 Jahrhundert sehr geschätzt. In den letzten zwei, drei Jahren und nicht zuletzt auch durch die Social Media Power von Pinterest, werden Infografik-Lebensläufe immer beliebter. Wer sich mal ein Überblick über die Möglichkeiten machen will, der folge Randy Krum. Er hat auf Pinterest über 350 Lebensläufe gesammelt. Mittlerweile sind einige Online-Apps sind entstanden, die es jedem Laien ermöglichen, aus dem eigenen Lebenslauf eine Infografik zu machen.

Zum Beispiel:

Ich hab das mal ausprobiert (siehe unten). Bei allen Online-Apps kann man glücklicherweise die Daten aus LinkedIn, Facebook oder Google+ Accounts importieren, damit man schnell alle wichtigen Grunddaten zusammen hat. Man kann in der Regel Designs und Typographie aussuchen. Je nachdem wie man sich entscheidet, entstehenden dann die Infografik-Lebensläufe.

Aber machen diese Lebensläufe wirklich Sinn? Wie viele Varianten kann man schon generieren? Sind diese Lebensläufe wirklich übersichtlicher?

Meine persönliche Meinung: Nein. Nutzt man Online-Apps um einen Infografik zu erstellen, gibt es noch zu wenige Variationsmöglichkeiten. Der eigentliche Grund für einen Infografik-Lebenslauf, "das Besondere" nämlich, geht damit verloren (das ist auch der Grund, weswegen Zerply nicht wirklich rockt). Auch die erforderliche Übersichtlichkeit ist nicht gegeben - es wäre furchtbar, wenn sich die Bewerber regelmäßig mit solchen Lebensläufen bewerben würden. Es sieht halt nett aus und ist ein netter Gag zum Ausprobieren, das ist alles.

Infografik-Lebensläufe werden erst dann wirklich zum Linkbait, wenn auch der Content (wie eigentlich immer) stimmt und das Design überzeugend und überraschend ist (omBuzzer.de/Infografiken sind einfach der beste Linkbait). Aus meiner Sicht ist ein Infografik-Lebenslauf somit nur eine zu erwägende Option für diejenigen, die in der Lage sind eine individuelle, überzeugende und überraschende Infografik zu erstellen: Designer, Grafiker, Art Directoren o.ä.

Andererseits stehen die Online-Apps auch erst am Anfang. Vielleicht kommt das ja alles noch. Ich habe Eugene Barulin, Gründer von ResumUp.com gefragt, woran sie gerade arbeiten und wo es in der Zukunft bei resumUP hingeht ... hier seine Antwort:

"Hi Jannis,
Basically from a service of resume visualization we shift to a tool showing you Who and What you need to know to achieve your career goals. We testing this idea now. Career plan is hard to build due to weak relevance to each user but we work hard on our algorithms.
We have very long features list to show - from self assessment to work / educational offers, will see what comes out first).
Eugene"

Es bleibt also spannend und wir bleiben neugierig.


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